Sel. Angela Salawa

Das letzte Abendmahl
Eucharistie
9. Dezember 2020

Sel. Angela Salawa, Mystikerin, Mitglied im Dritten Orden, Gedenktag: 12. März 

„Und ob ich wenig leide oder viel, ob ich mich ankleide, ob ich mich wasche, ob ich bete – wie ich kann -, ob kniend, ob sitzend, ob liegend, so wie ich kann, alles das tue ich aus Liebe zu meinem Gott und in seiner geistigen Anwesenheit so wie meinem liebsten und besten Vater gegenüber. So soll man immer denken, dann wird nichts schwierig oder schwer.“ 
Dziennik, Sonntag, 11. September 1921

Am 9. September 1881 kommt die Sel. Angela Salawa als elftes Kind der Familie eines Schmieds in Siepraw, einem Ort in der Nähe von Krakau auf die Welt. Bereits zwei Tage später, am 13. September, fand ihre Taufe statt. 

Früh schon muss sie, die ein kränkelndes Kind war, der Mutter zur Hand gehen. Am Schulunterricht nimmt sie nur zwei Jahre teil. Ab 1894 arbeitet sie als Hausmädchen in einer Familie. Dann geht sie nach Krakau, wo sie Arbeit als Dienstmädchen findet.  Nach einer Nachstellung ihres Arbeitgebers verlässt sie Krakau und findet andernorts eine neue Stelle. 1899 stirbt ihre jüngere Schwester Theresia, was für sie zu einer großen seelischen Belastung wird. Zu diesem Zeitpunkt wird ihr Leben als zunehmend christlich und spirituell beschrieben.

Als ihr Vater sie verheiraten will, verweigert sie dies. Sie tritt einem Verein bei, der sich um katholische Hausangestellte kümmert und knüpft viele Kontakte unter den Mitgliedern. Unterstützung findet sie auf ihrem Glaubensweg durch den Jesuitenpater Mieloch.

1911 wird zu einem Schicksalsjahr für die junge Frau: Die Mutter stirbt, dann ihre Arbeitgeberin. Danach verliert sie den Kontakt zu den Mitgliedern des Hausangestelltenvereins. Ihr Glaubensweg intensiviert sich jedoch: In ihrem Tagebuch schildert sie ihre erste „Begegnung“ mit Jesus, der ihr offenbart: „Ich werde die Welt mit Gerechtigkeit strafen.“ Auf Anweisung ihres Beichtvaters hält sie künftig alle Visionen in einem Tagebuch fest. Dieses Tagebuch wird zu den wichtigen mystischen Tagebüchern des 20. Jahrhunderts gerechnet.

1912 wird sie am 15. Mai in den Dritten Orden der Franziskaner aufgenommen. Im Jahr drauf legt sie am 6. August ihr Versprechen ab. Trotz ihrer weiterhin schlechten Gesundheit kümmert sie sich im 1. Weltkrieg um verwundete Soldaten in einem Krakauer Krankenhaus. Schon bald erhält sie den Spitznamen „Das heilige Fräulein“. Ihr eigener Gesundheitszustand verschlechtert sich zusehends und führt schlussendlich in die Arbeitsunfähigkeit und in ein Leben in Armut. Am 12. März 1922 stirbt Angela Salawa im Spital der Hl. Zita. Im Jahr 1949 werden ihre sterblichen Überreste in die Basilika des Hl. Franziskus in Krakau überführt. 

Papst Johannes Paul II. spricht Angela Salawa am 13. August 1991 in Krakau selig. Als Gedenktag gilt ihr Sterbetag, der 12. März, Küche und Besen sind ihre Attribute.

Text: Annette; Bild: #4