Friede und Freude

Das letzte Abendmahl
Eucharistie
9. Dezember 2020
Calvi J. A. Estasi di santa Margherita
Buße
8. Dezember 2020

Den Frieden bewahren; Freude und Hoffnung bringen

Als Künder des Friedens und im Bewusstsein, dass es immer neue Bemühung erfordert, suchen [die Schwestern und Brüder] Wege der Einheit und brüderlichen Übereinstimmung im Dialog. Dabei vertrauen sie auf den Keim des Göttlichen im Menschen wie auf die verwandelnde Kraft der Liebe und Vergebung. Sie sind Boten der vollkommenen Freude in jeder Situation und bemühen sich, anderen Freude und Hoffnung zu bringen. Hineingenommen in die Auferstehung Christi – das ist der eigentliche Grund für die Bezeichnung „Bruder Tod“ -, erwarten sie frohgemut die endgültige Begegnung mit dem Vater.
(Regel 19)

In Christus entdecken sie den Wert, der Gerechtigkeit wegen zu leiden, sowie den tieferen Sinn der Schwierigkeiten und Kreuze des täglichen Lebens. Mit ihm können sie den Willen des Vaters auch noch in den schwierigsten Lebenssituationen bejahen und den franziskanischen Friedensgeist leben…
(Konstitutionen 10)

Der Friede ist das Werk der Gerechtigkeit und Frucht von Versöhnung und geschwisterlicher Liebe. Die Mitglieder sind berufen, Friedensbringer in ihrer Familie und in der Gesellschaft zu sein: Sie bemühen sich um Friedensvorschläge und um die Verbreitung friedlicher Ideen und Gesinnung…
(Konstitutionen 23)

Auch im Leiden hat Franziskus Zuversicht und Freude erlebt:
– in der Erfahrung, dass Gott sein Vater ist,
– aus dem unerschütterlichen Glauben, mit Christus zu ewigem Leben aufzuerstehen,
– aus der Hoffnung, in einer universalen Geschwisterlichkeit mit allen Geschöpfen dem
  Schöpfer selbst zu begegnen und ihn loben zu können.
In Übereinstimmung mit dem Evangelium bringen die Mitglieder des OFS ihr Ja zur Hoffnung und Freude am Leben zum Ausdruck. Sie leisten einen Beitrag gegen die vielfältigen Ängste und den Pessimismus, indem sie sich für eine bessere Zukunft einsetzen. In den Gemeinschaften fördern die Schwestern und Brüder die gegenseitige Verständigung und mühen sich, dass das Umfeld ihrer Zusammenkünfte einladend ist und Freude ausstrahlt. Sie ermutigen sich gegenseitig zum Guten.
(Konstitutionen 26)

Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl,
sondern auch auf das der anderen.
Seid untereinander so gesinnt,
wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht.
(Phil 2,4-5) 

Und wenn wir sehen oder hören, wie man Böses sagt oder tut oder Gott lästern, dann wollen wir Gutes sagen und Gutes tun und Gott loben, der gepriesen ist in Ewigkeit.
(Nicht-bullierte Regel 17, 19)

Vergeltet nicht Böses mit Bösem noch Kränkung mit Kränkung!
Stattdessen segnet; denn ihr seid dazu berufen,
Segen zu erlangen.
(1 Petr 3, 9)

Ich rate aber meinen Brüdern, warne und ermahne sie im Herrn Jesus Christus, sie sollen, wenn sie durch die Welt ziehen, nicht streiten, noch sich in Wortgezänk einlassen, noch andere richten. Vielmehr sollen sie milde, friedfertig und bescheiden, sanftmütig und demütig sein und mit allen anständig reden, wie es sich gehört… Welches Haus sie auch betreten, sollen sie zuerst sagen: „Friede diesem Hause“.
(Bullierte Regel 3, 10-11;13)

Seid einander in brüderlicher Liebe zugetan,
übertrefft euch in gegenseitiger Achtung! …
Vergeltet niemand Böses mit Bösem!
Seid allen Menschen gegenüber auf Gutes bedacht!
Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden!
(Röm 12,10.17-18)

Jene sind in Wahrheit friedfertig, die bei allem, was sie in dieser Welt erleiden, um der Liebe unseres Herrn Jesus Christus willen in Geist und Leib den Frieden bewahren.
(Ermahnungen 15)

Bei jeder Predigt flehte er, bevor er den Versammelten das Wort Gottes vorlegte, den Frieden herab mit den Worten: „Der Herr gebe euch den Frieden“. Diesen Frieden verkündete er allzeit mit größter Liebesglut Männern und Frauen, allen Leuten, die ihm auf dem Wege begegneten. Gerade deswegen haben viele, die den Frieden ebenso wie das Heil hassten, unter Mitwirkung des Herrn den Frieden mit ganzem Herzen umfangen und sind selbst Kinder des Friedens und Eiferer für das ewige Heil geworden.
(1C 23, 6-8)

Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist:
Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.
Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde
und betet für die, die euch verfolgen,
damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet;
denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten,
und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
(Mt 5, 43-45)

Bei all dem trachteten sie nach Frieden und Verträglichkeit mit allen, handelten immer ehrlich und friedfertig und gaben sich die größte Mühe, jegliches Ärgernis zu vermeiden. … Kein Neid, kein Bosheit, kein Groll, kein Widerspruch, kein Argwohn, keine Bitterkeit hatte bei ihnen Platz, vielmehr wohnte große Eintracht, dauernde Friede, Danksagung und Lobgesang bei ihnen.
(1C 41, 2;5)

Das sicherste Mittel gegen tausenderlei Nachstellungen und Listen des bösen Feindes ist, wie Franziskus zu versichern pflegte, die geistliche Freude. Er sagte nämlich: „Dann hüpft der Teufel am meisten vor Freude, wenn er einem Knecht Gottes die Freude des Geistes entreißen kann. … Wenn aber“, sagte er, „die geistliche Freude die Herzen erfüllt, dann spritzt die Schlange vergeblich das tödliche Gift aus. Die bösen Geister können einem Knecht Christi nichts anhaben, wenn sie ihn mit heiliger Fröhlichkeit erfüllt sehen. Wenn jedoch der Geist in kläglicher Stimmung trostlos und traurig ist, wird er leicht entweder von der Traurigkeit aufgesogen oder eitlen Freuden überlassen.“ Daher trachtete der Heilige danach, stets im Jubel des Herzens zu verharren, die Salbung des Geistes und das Öl der Freude zu bewahren.
(2C 125, 1-2;4-7)

Der irdische Friede ist Abbild und Frucht des Friedens Christi, welcher der messianische „Fürst des Friedens“ ist (Jes 9, 5). Durch sein am Kreuz vergossenes Blut hat er „in seiner Person die Feindschaft getötet“, die Menschen mit Gott versöhnt und seine Kirche zum Sakrament der Einheit des Menschengeschlechts und dessen Vereinigung mit Gott gemacht. „Er ist unser Friede“ (Eph 2, 14). Jesus nennt die „selig, die Frieden stiften“.
(Katechismus der Katholischen Kirche 2305)

Frieden hinterlasse ich euch,
meinen Frieden gebe ich euch;
nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch.
Euer Herz beunruhige sich nicht, und zage nicht!
(Joh. 14:27)