Johannes Duns Scotus, Franziskaner, Theologe und Philosoph der Scholastik zählt zu den “jüngeren“ Seligen der Franziskanischen Familie. Die Approbation ihn als Seligen der Katholischen Kirche zu verehren fand erst vor 25 Jahren am 20. März 1993 durch Papst Johannes Paul II. statt.
Scotus, geboren 1265/1266 im schottischen Duns, gestorben am 8. November 1308 in Köln. Er wurde ca. 1280 in den Franziskanerorden aufgenommen und am 17. März 1291 zum Priester geweiht. Er studierte in Cambridge Philosophie, anschließend Theologie in Oxford. Später lehrte er in Cambridge, Oxford und ab 1302 in Paris, das er im Jahr darauf verlassen musste, nachdem er sich als einer von rund 80 Geistlichen in einer Auseinandersetzung zwischen Papst und König auf die Seite des Papstes gestellt hatte. Vier Jahre nach seiner Rückkehr (1304) nach Paris wurde er als Lektor an die franziskanische Ordensschule in Köln gerufen.
Seine Arbeit als Theologe fußt auf der Verbindung der Lehren des Aristoteles, des Augustinus und der Franziskanischen Spiritualität und Theologie. Dies brachte ihm den Beinamen „Doctor subtilis“ ein. Im Mittelalter erfuhr die Marienverehrung ein stetiges Anwachsen und auch Johannes Duns Scotus befasste sich damit. Am 8. Dezember 1854 Papst Pius IX. in seiner Bulle „Ineffabilis deus“ (Der unbegreifliche Gott“ das Verständnis der Unbefleckten Empfägnis (Immaculata conceptio) auf der Grundlage der Arbeiten von Johannes Duns Scotus.
Papst Benedikt XVI. hob in seinem Schreiben zum 700. Todestag die Verbindung von Frömmigkeit und Forschungsgeist Duns Scotus: „…pietatem cum intellectuali coniun-gens…“ hervor.
Text: Annette; Bild: #2